Unsere ClubGeschichte

DER WSC IM LAUFE
DER JAHRZEHNTE

Beginnen soll unsere Reise durch die Jahrzehnte mit dem Barsbütteler Sport-Verein v. 1948. Genau in diesem BSV spielte erfolgreich eine Mannschaft, dessen Spieler fast ausschließlich aus dem Nachbarort Willinghusen kamen. Ohne Punktverlust wurde man als 2.Mannschaft Meister. Dieses war der Grund für den BSV, einige besonders gute Spieler herauszunehmen, zur Verstärkung der 1. Liga Mannschaft. Diese verschworene Gemeinschaft wollte aber zusammenbleiben und als der Vorstand des BSV hierfür kein Verständnis hatte, reifte die Idee, in Willinghusen selbst einen Verein zu gründen. Unter der Führung des damaligen Betreuers und Gemeindeangestellten Gerhard Wurst kam es dann am 2. Februar 1958 im Gasthof Dassau zur Gründungsversammlung.

Es wurden u.a. der Vereinsname und die Farben blau/gelb festgelegt und auch eine Vereinssatzung wurde erarbeitet. Letztlich haben die damals über 50 Anwesenden einen Vereinsvorstand gewählt, der so aussah: Vorsitzender: Gerhard Wurst | Vorsitzender: Kurt Handke | Kassierer: Willi Dassau | Jugendobmann: Walter Mohr | Fußballobmann: Hans Siegmund | Protokollführer: Leo Peetz | Schiedsrichterobmann: Artur Rehder.

Nun brauchte man natürlich auch noch einen Fußballplatz. In einer beispielhaften Aktion entstand ein “Wildrasenplatz” auf dem Schulgelände, wo sieh heute die Schule und der Parkplatz befinden. Ein weiteres waren die Umkleidegelegenheiten und Waschräume. Vereinswirt Dassau stellte die Bühne des Tanzsaales als Umkleideraum zur Verfügung und die seitliche Garderobe wurde als Wasch-und Duschraum umfunktioniert. Das heutige Aufwärmen vor dem Spiel war damals nicht erforderlich, denn die Spieler mussten bis zum Sportplatz schon gute 500 Meter zurücklegen. Was dann noch fehlte war ein geeigneter Trainer. Fündig wurde man mit dem Sportlehrer und früheren Oberigavertragsspieler von Concordia Ulli Scheurer. Mit 2 Herren und 2 Jugendmannschaften konnte dann im August des gleichen Jahres der Spielbetrieb aufgenommen werden. Die Begeisterung war riesengroß und so wurde man bereits im 2. Jahr Meister in der Kreisliga und stieg in die Bezirksliga auf. Diese Euphorie konnte natürlich nicht von Dauer sein und so folgten Jahre mit unterschiedlichen Erfolgen.

Schon in dieser Zeit wurde großen Wert auf die Jugendarbeit gelegt, die viele Jahre mit dem Namen Werner Oestert verbunden war. Engagement und ehrenamtliche Arbeit war weit verbreitet. Es wurden viele Ausfahrten organisiert, die unvergessen bleiben. Wie hoch die Verbundenheit mit dem Verein war, zeigt die Tatsache, dass zu den Auswärtsspielen stets ein Bus organisiert wurde, um unsere Mannschaft lautstark zu unterstützen.

In dieser Zeit wurde Geselligkeit groß geschrieben. Die “Gelb-Blaue-Nacht” bei Dassau war nicht nur ein gesellschaftlicher Höhepunkt im Ort, sondern hat viele Leute aus den Nachbardörfern angezogen. Dass Willinghusen jetzt auch langsam bei den Hamburgern bekannt wurde, hat auch sicherlich mit den sportlichen Erfolgen des WSC zu tun. Pokalerfolge gegen Hamburger Fußballclubs, die in der höchsten Amateurklasse spielten, fanden so z.B. in den regionalen Medien ihre Beachtung. Bei der historischen Abwicklung haben wir fast vergessen, dass der alte Sportplatz dem Schulneubau weichen musste. In einer großangelegten Selbsthilfeaktion entstand 1960 ein Rasenplatz (wo sich jetzt der Hartplatz befindet), der uns selbst bei den Vereinen der Umgebung viele Komplimente einbrachte. (Das Grundstück wurde auf 25 Jahre von der Gemeinde für 1 DM gemietet.) So war es nicht verwunderlich, dass sich Spieler unserem Verein anschlossen, die gern auf diesem Rasen spielen wollten. Für die sportlichen Erfolge waren auch bekannte Trainer verantwortlich. Von Ulli Scheurer haben wir bereits gesprochen. 2 Jahre später wurde er von seinem Vater -ebenfalls ein Sportlehrer- abgelöst und “Ulli” stand uns als wichtiger, spielgestaltender Kicker zur Verfügung. Als dann etwas später auch noch Bruder Helmut Scheurer sich dem Verein anschloss, war die Familie fast komplett. Noch ein Wort zu Helmut Scheurer: er war nicht nur ein überdurchschnittlicher Fußballer, sondern hat dann auch einige Jahre als Trainer gewirkt. Auch seine sportliche Laufbahn endete als Altherrenspieler beim WSC. Danach folgten Trainer wie Jonni Matern und Wolf Weber, die beide sehr erfolgreich in Willinghusen gearbeitet haben; letzterer ist noch heute ein alter WSC-Fan und kommt gelegentlich zu Heimspielen, um alte Freunde zu begrüßen. Vereinsgeschichte hat auch Günther Rohrbachgeschrieben, der als Sportdozent der Bundeswehrfachschule fast 10 Jahre hier gewirkt hat und für 3 Meisterschaften verantwortlich war. Nach einer langen Tätigkeit als Bundeswehrnationaltrainer, versuchte er Anfang der Saison sein Glück als Trainer des Barsbütteler SV, legte sein Amt aber im Zuge der Querelen im BSV nieder.

Klaus Vogel trainierte das Team danach lange in der Landesliga, ebenso wie Jürgen Wielgoß. Mit dessen Ausscheiden nach der Saison 02/03 war es dann leider vorbei mit der Kontinuität. Roland “Babbel” Barder hatte nur ein kurzes Gastspiel, gefolgt von Jimmy Güclü dem es gelang das Team ein Jahr in der Landesliga zu halten, bevor auch er nach Unstimmigkeiten mit der damaligen sportlichen Führung gehen musste. Jörg Willhöftübernahm, konnte aber mit einer zerrütteten Mannschaft den Abstieg aus der Landesliga nach 11 Jahren auch nicht verhindern und legte aus zeitlichen Gründen sein Amt in der Bezirksliga nieder. Carsten Holst und dem Trainerteam Marcel Edelmann / Ulli Römer gelang es nicht, den WSC zurück in die Landesliga zu führen. Jimmy Güclü gab sein Comeback als Trainer des WSC und konnte beachtliche Platzierungen in der Bezirksliga Ost erreichen. In der Abstiegssaison 2011 übernahm Frederik Jess kurzzeitig das Traineramt. Auf ihn folgte Rainer Busche, der den Posten allerdings nur 6 Monate inne hatte. Seit 2012 ist Peter Lehmann Trainer der 1. Herren und schafft es, Kontinuität in dieses Amt zu bringen.

Dass beim WSC nicht nur Fussball gespielt wird, dafür hat Jörn Haase gesorgt. Seinen Namen verbindet man mit der Tischtennisabteilung. Höhepunkt der erfolgreichen Arbeit war 1990 mit dem Gewinn des-Hamburger TT-Pokals; eine großartige Leistung. Ferner ist noch zu vermelden, dass die Damen wiederum in Hamburgs höchster Amateurliga spielten und vielleicht aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus nicht im gleichen Jahr den ersten oder zweiten Tabellenplatz anstrebten, um dann in die Oberliga aufzusteigen. Aber auch die vielen Sachsenwald Pokale unserer Aktiven zeugen von einem hohen Leistungsniveau.

Nachzutragen wären noch die Wechsel in der Vereinsführung.
1981 stellte sich Gerhard Wurst nach über 23 Jahren aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder zur Wahl. Sein Nachfolger wurde Heinz Ahrens, der ein Versprechen an seinen Vorgänger einlöste und in der Folge den Verein erfolgreich weiterführte. Die USA waren der Grund, als er 1988 auswanderte und sich nicht wieder zur Wahl stellte. Es folgten dann 4 Jahre Amtszeit durch Ewald Brandt, der in seiner Zeit den Ausbau des Tennenplatzes mit Flutlichtanlage bei der Gemeinde erreichen konnte. Auch wurde in dieser Zeit durch seine Frau Antje und Erika Oestert die Cafeteria ins Leben gerufen, die sich in Hamburgs Fußballkreisen einen Namen gemacht hat. Gerhard Richert löste 1993 Ewald Brandt ab, nach dem er schon 1 Jahr vorher als 2. Vorsitzender das Vereinsleben kennengelernt hatte. Die Gesundheit zwang ihn 1995 dieses Amt niederzulegen und so hat sich dann für 1 Jahr Ewald Brandt bereitgefunden die Führung wieder zu übernehmen, ein Wiedereinstieg ins Berufsleben ließ dann keine Zeit für die verantwortungsbewusste und auch zeitaufwändige Vereinsarbeit. Schon die letzten Jahre haben gezeigt, dass es immer schwieriger wird ehrenamtliche Leute für die Aufgabe zu finden. Einen Kandidaten fand man allerdings mit Walther Grober, der sowohl in der Jugendarbeit als auch als 1. Vorsitzender noch zwei Mal die Geschicke des WSC lenkte, insbesondere auch mit der Aufgabe, dem WSC eine neue Heimat zu besorgen, nachdem man die Räumlichkeiten zu Gunsten der Feuerwehr verlassen musste. Walthers Ausscheiden aus der zweiten Amtsperiode aus gesundheitlichen Gründen wurde leider von einigen Missklängen in der Folgezeit begleitet. Fehler wurden sicherlich auf beiden Seiten gemacht, aber unbestritten ist, dass Walther Grober lange Zeit enorm viel Zeit und Aufwand in den WSC gesteckt hat, wofür ihm unser aller Dank gilt. Nicht zu vergessen ist auch Jörn Haase, der ebenfalls als 1. Vorsitzender in einer schwierigen Zeit präsent war. Gott sei Dank geht es Jörn nach einer schweren Krankheit wieder besser – er ist weiterhin in der WSC Tischtennisabteilung aktiv. Außerdem danken wir Rudi Scheerbarth,  der Walther Grober beerbte und die Geschicke des Vereins maßgeblich mitbestimmt hat. Aktuell leitet Torben Flemming als 1. Vorsitzender die Geschicke des Vereins.  Um die Statistik zu vervollständigen sei noch erwähnt, dass unser WSC momentan ca. 350 Mitglieder zählt – neben den Fussballmannschaften und Tischtennis bieten wir auch Damen-Gymnastik und Badminton an, was an dieser Stelle nicht verschwiegen werden soll, denn auch hier gibt es Ehrenamtliche, die Zeit und Geld in den WSC investieren. Auch ihnen vielen Dank!

Abschließend möchten wir festhalten, dass wir mit Stolz auf über 50 Jahre erfolgreiche Arbeit und sportliche Erfolge im Willinghusener SC zurückblicken können. Es ist eine schwierige Zeit, um einen Verein im Zeitalter sinkender Begeisterung und Initiative weiterzuentwickeln und auch die wirtschaftliche Situation im Allgemeinen und in der Kommune im speziellen erfordert von einem Club wie dem WSC enorme Anstrengungen seiner Mitglieder, Freunde und Förderer. Umso dankbarer sind wir jedem Einzelnen, jeder Firma und jedem engagiertem Helfer, der uns in dieser Zeit weiterhin unterstützt, egal ob zeitlich oder finanziell und wir hoffen, dass sich auch in Zukunft viele verantwortungsbewusste Personen in unserem Umfeld finden, denen dass Schicksal des WSC nicht egal ist, denn gebraucht wird jeder, der seine Fähigkeiten und Kontakte zum Wohle des WSC einsetzen kann und will!

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